Systema ist ein ganzheitliches System und legt nicht nur Wert auf reine Angriffs- und Verteidigungstechniken, sondern auch auf psychische Faktoren. Im Gegensatz zu den Meditationen aus verbreiteteren Kampfsportarten ist aber auch dieser psychische Trainingsaspekt direkt auf den Ernstfall ausgerichtet. Da die beste Technik allerdings wenig bringt, wenn ein Anwender im Angesicht des Angreifers vor Angst einen Moment erstarrt, will Systema genau dieses Problem vermeiden. Durch Atem- und Entspannungstechniken lernt der Anwender nicht nur im Alltag langfristig gelassener und stressfreier zu sein, sondern auch im Ernstfall der Gefahr souverän entgegentreten zu können.
Ein weiterer Aspekt ist die ausgeprägte Haltungsschule. Systema trainiert den Stütz- und Bewegungsapparat des gesamten Körpers, um koordinierter auf äußerliche Einflüsse reagieren zu können. Ergänzt wird das Training durch Fallschule, um mit verschiedenen Stürzen umzugehen, wie z.B. Schubsen, Reißen die im Ernstfall schnell passieren können. Somit werden Verletzungen durch unkontrolliertes Fallen vermieden und der Anwender ist in der Lage, sich im Bodenkampf effektiv zu verteidigen.
Systema basiert insofern auf vier Säulen, die dessen Ganzheitlichkeit ausmacht:
Atmung
Haltung
ökonomische Bewegung
eine entspannte Psyche.
Abgesehen von den Säulen des Systema kommt auch das übliche Nahkampftraining natürlich nicht zu kurz. Es basiert auf einfache Bewegungen, die auf ausschweifende Akrobatik verzichten und legt mehr Gewicht auf das Verstehen der natürlichen Biomechanik und Polylinearität. Systema lehrt zudem mehr Flexibilität, Kreativität und Mut zum Ausprobieren im Gegensatz zu Kampfsportarten mit festgelegten Drills. Im Systema gibt es keine genau festgelegten Techniken, somit wird vermieden, dass kleinste Abweichungen in problematischen Situationen zu einem Versagen der Verteidigungsfähigkeit führt.